Wenn das Leben unerwartet zuschlägt: Resilienz, Werte und wahre Stärke entdecken

Die Unberechenbarkeit des Lebens und ihre Auswirkungen

Menschliche Existenzen werden oft unerwartet und schlagartig verändert. Ein einziger Moment, ein Fingerschnippen, und plötzlich steht das Leben Kopf. Man verliert beispielsweise den Arbeitsplatz, ein Ereignis, das weitreichende Konsequenzen haben kann. Je nach Situation kann es sogar dazu führen, dass man sein finanziertes Haus verliert. In schlimmsten Fällen kann sogar die gesamte Familienstruktur unter diesem Druck zerbrechen. Diese Szenarien sind keine Seltenheit, sondern geschehen massenhaft, nicht nur jetzt, sondern bereits seit vielen Jahren.

Aber es gibt einen wesentlichen Faktor, der einen riesigen Unterschied machen kann, selbst wenn man direkt betroffen ist. Doch dazu später mehr.

Video: Wenn das Leben unerwartet zuschlägt, dann... [Auf DIESEN SCHRITT kommt’s an!]

Lasse uns zuerst einen Blick in die Vergangenheit werfen.

Vor vielen Jahren arbeitete ich im Bereich des Outplacements. Über zwei Jahre hinweg erlebte ich diese Branche hautnah. Outplacement ist im Grunde eine euphemistische, neudeutsche Umschreibung für eine harte Realität: Unternehmen schließen Abteilungen oder entlassen aus verschiedenen Gründen massenhaft Mitarbeiter.

In diesem ersten Teil unserer Serie beleuchten wir die Unberechenbarkeit und die oft verheerenden Auswirkungen, die solche Ereignisse auf das Leben der Menschen haben können. Es ist ein erster Schritt, um zu verstehen, was in solchen Krisenmomenten auf dem Spiel steht und wie wichtig es ist, einen Weg zu finden, um damit umzugehen.

Resilienz in Krisenzeiten

Outplacement – da war dieser eine Mann. Stell dir vor, er hat in der Abteilung Forschung und Entwicklung gearbeitet und verdiente damals, vor über 20 Jahren, mehr als 7000 € im Monat. Und jetzt denkst du vielleicht: "Klar, in Forschung und Entwicklung verdient man gut." Aber das Besondere an ihm war: Er war weder Ingenieur noch hatte er ein Studium absolviert. Trotzdem hatte er sich in dieser Firma hochgearbeitet und war einer der Top-Verdiener in seinem Bereich. Diese Firma stellte unter anderem Vorprodukte für die Raumfahrt her.

Nun, diese Firma wurde mehrmals verkauft und am Ende wurden viele Mitarbeiter freigesetzt – ein netter Begriff für 'rausgeschmissen'. Auch dieser Mann war betroffen. Stell dir das vor: Von heute auf morgen steht dein gesamtes Berufsleben auf dem Kopf. Aber was hat dieser Mann getan? Er besann sich auf das, was er ursprünglich gelernt hatte – er war nämlich Briefträger.

In diesem Beruf suchte er sich dann wieder eine Arbeit. Zum Glück war er in einer guten Situation: Er hatte ein schuldenfreies Einfamilienhaus und eine Familie, die gesund und fest hinter ihm stand. Das ist nicht selbstverständlich, oder? In solchen Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, ein solides Fundament zu haben – nicht nur finanziell, sondern auch emotional und sozial.

Das Wechselspiel von Glück und Herausforderung

Also, das Beispiel des Briefträgers, der es in Forschung und Entwicklung weit gebracht hatte, ist sozusagen ein positiver Fall, wo alles gut gegangen ist – oder vielleicht auch nicht ganz. Denn was passiert, wenn er in Rente geht? Spätestens dann könnte ihn der Hammer treffen.

In meinem Umfeld kenne ich viele Leute, die in einer großen Firma arbeiten – einer Firma, wie es sie zigfach auf der Welt gibt. In dieser Firma hat vor einem Jahr jemand entschieden, dass x% aller Mitarbeiter weltweit gehen müssen. Und das quer durch alle Abteilungen und Länder. Manager wurden entlassen, manche sogar mit hohen Abfindungen. Auch Directors und andere hohe Tiere. Einige davon sind ein Jahr später am Boden, trotz des Geldes. Andere, die vielleicht nicht entlassen wurden, kündigen von sich aus, weil sie einfach nicht mehr können oder wollen.

Dann gibt's da noch die, die durch Zufall, Schicksal oder was auch immer in höhere Positionen befördert wurden. Und wieder andere, die quasi degradiert wurden. Siehst du, wie verrückt das ist? Das Arbeitsleben kann so unberechenbar sein. Manche Menschen steigen auf, andere fallen tief – und oft hat das nichts mit ihrer Leistung zu tun, sondern einfach mit Glück oder Pech.

Die wahre Sicherheit liegt in dir

Jetzt wirst du vielleicht sagen: "Na ja, wie gut, dass ich verbeamtet bin oder in einer kleinen Firma arbeite. Das wird in meiner Firma nicht passieren." Aber denk mal zurück – vor 30, 40 Jahren galten Arbeitsplätze in Banken als super sicher. Und was ist heute? Die einzige Sicherheit, die du auf dieser Welt wirklich hast, ist deine innere Sicherheit.

Es kommt darauf an, wie gut du weißt und vor allem fühlst, was dich als Mensch wirklich ausmacht. In dem Maße, wie du dich selbst kennst und schätzt, wird ein äußerer Sturm, der toben mag, oder eine Sinnleere, der sich viele Menschen ausgesetzt fühlen, in deinem Inneren entweder nichts machen oder es wird dir helfen, die riesigen Chancen zu sehen, die da draußen sind.

Letzten Endes könnte man sagen, im Kern verdient jeder Mensch auf diesem Planeten sein Geld nur – und jetzt Achtung – dank Problemen. Ja, wenn es keine Menschen gäbe, die zum Beispiel im Winter frieren würden, wer würde dann Heizungen kaufen oder installieren?

Problemlösung als Essenz beruflicher Existenz

Stell dir vor, niemand wäre je auf die Idee gekommen, Kohle abzubauen, damit die Menschen im Winter nicht frieren müssen. Das klingt banal, aber es ist ein anschauliches Beispiel. Der Mensch, der in der Kohlegrube arbeitet, verdient sein Geld im Kern nicht dadurch, dass er Kohle abbaut, sondern dadurch, dass er Menschen hilft, im Winter nicht zu frieren. Auch dieser Bergarbeiter verdient sein Geld also im Grunde mit dem Lösen von Problemen.

Unser ganzes Bezahlsystem hat sich allerdings so entwickelt, dass die meisten Angestellten und Beamten denken: "Pro Stunde meines Lebens verdiene ich X Euro." Dieses Denken oder diese Aussage ist eine der schlimmsten Lügen zivilisierter Menschen. Warum? Weil sie uns von der eigentlichen Bedeutung unserer Arbeit entfremdet. Sie reduziert unsere Arbeit auf eine reine Tauschbeziehung – Zeit gegen Geld – und ignoriert dabei, dass der wahre Wert unserer Arbeit in der Problemlösung liegt.

Der wahre Wert der Arbeit und die Angst vor Austauschbarkeit

Versteh das richtig: Auf diesem Planeten verdient kein einziger Mensch sein Geld damit, dass er einfach eine Stunde lang arbeitet. Nein, im Kern verdienen Menschen ihr Geld, indem sie Probleme lösen. Der Mitarbeiter in einer Firma hilft dem Chef, seine Probleme zu lösen. Je mehr Mitarbeiter der Chef hat, desto leistungsfähiger ist er, desto mehr Kunden kann die Firma bedienen.

Also, noch mal zum Mitschreiben: Menschen verdienen ihr Geld nicht, weil sie eine Stunde lang arbeiten, sondern weil sie Probleme lösen. Und je größer die Probleme sind, die gelöst werden, und je dringender die Betroffenen diese Lösung brauchen, desto mehr sind diese Menschen bereit zu zahlen.

Aber jetzt kommt's: Je austauschbarer die Arbeit ist, desto eher werden die Arbeiter, die Mitarbeiter, ausgetauscht. Das Gehalt ist niedriger und – ganz ehrlich – die Angst, wegrationalisiert oder ersetzt zu werden, ist größer. Das ist die harte Realität. Wenn deine Arbeit von vielen anderen genauso gemacht werden kann, dann bist du leichter ersetzbar, und das spürt man auch im Portemonnaie und in der Jobunsicherheit.

Dein wahrer Wert und die Suche nach Erfüllung

Versteh eines ganz klar: Du als Mensch kannst niemals ersetzt werden, wenn du dir selbst treu bleibst. In deiner Beziehung, in deiner Familie, bei deinen Freunden – da wirst du gebraucht. Aber die Firma, von der du vielleicht dein Geld bekommst? Die braucht nicht dich als Person, sondern den Arbeitsplatz, den du bedienst, basierend auf der Stellenbeschreibung.

Und wenn du nicht mehr willst oder kannst, oder wenn die Firma meint, jemand anders könnte es besser oder billiger, dann bist du weg. Wenn du Glück hast, bekommst du eine Abfindung, und wenn du richtig viel Glück hast, sogar eine große. Aber mit diesem Geld kannst du nur dann wirklich etwas anfangen, wenn du weißt und spürst, was dich als Mensch ausmacht.

Was machen die meisten Menschen mit diesem Geld? Sie leben erstmal groß auf, machen Urlaub, den sie sich lange nicht gegönnt haben. Und dann? Dann suchen sie meistens eine ähnliche Arbeitsstelle, wie sie sie vorher hatten. Je nachdem, wie es mit ihrem Selbstwert aussieht, versuchen sie vielleicht, eine Stufe höher zu kommen, oder sie schrauben ihre Erwartungen runter und bewerben sich auf schlechter dotierte oder niedrigere Stellen. Und so dreht sich das ganze Drama im Kern wieder von vorne.

Deine wahren Stärken und Selbstverwirklichungswerte

Statistisch gesehen sind in Deutschland um die 86% aller Menschen angestellt, und fast alle kämpfen mit dem Problem der Austauschbarkeit. Das bedeutet nicht, dass Selbstständige nicht auch leiden, sofern sie sich noch nicht gefunden haben. Als Selbstständiger kann dich zwar niemand rauswerfen, aber du musst ständig auf Zack sein und dich mit deiner Firma weiterentwickeln.

Aber jetzt zu etwas Wichtigerem. Ich stelle dir eine Frage, und die beantwortest du ganz schnell, denn es ist eine einfache Frage: Was macht dich in deinem Leben aus? Wenn du jetzt zusammengezuckt bist oder erstmal keine Antwort hast, dann bist du nicht allein. So geht es 99,x% aller Menschen. Was macht dich aus? Was sind deine größten Stärken?

Du denkst vielleicht: "Das kommt drauf an" oder "Wie ist diese Frage gemeint?" Die meisten Menschen antworten so, wie sie es in einer Bewerbung tun würden – dass sie lernfähig sind, sich gut auf neue Situationen einstellen können, lange konzentriert arbeiten können, und so weiter. Aber ich frage nach deinen wahren Stärken, deinen Stärken auf der Ebene deines Seelen-Selbstbewusstseins. Was sind deine echten, höchsten Selbstverwirklichungswerte? Nicht deine Ego-Werte, sondern die Werte, für die du im Extremfall bereit wärst, Haus und Hof hinzugeben, oder sogar dein Leben.

Erkenne deine wahren Stärken und finde deine Freiheit

In dem Maß, wie du deine höchsten Selbstverwirklichungswerte, deine echten Werte, nicht wirklich kennst, kannst du dich nicht wirklich motivieren. Wenn du deine größten Stärken nicht kennst, lebst du weit unter deinem Potenzial. Diese beiden Faktoren zusammen führen zu einer Art von Sinnleere. Und wenn dann etwas von außen passiert, wie der Verlust deines Arbeitsplatzes, scheint alles zusammenzubrechen. Aber im Grunde genommen bricht da nichts zusammen – außer das Beschäftigtsein im Außen.

Wenn das Beschäftigtsein im Außen wegfällt, wenn die Ansprüche und Erwartungen von außen an dich wegfallen und du auf dich selbst zurückgeworfen wirst, dann spürst du erst, wie es um dich wirklich bestellt ist. In dem Maß, wie du deine wahren Stärken kennst – die, die dich wirklich ausmachen und begeistern, die dich veranlassen würden, jeden Morgen eine Stunde vor dem Wecker aus dem Bett zu springen, weil du zu deinen höchsten Selbstverwirklichungswerten kommen willst – in diesem Maß bist du frei.

Selbst wenn du angestellt bist, würde das nichts mit dir machen, außer dass du grinst, lächelst, strahlst, weil du deine Freiheit gewonnen oder wiedergewonnen hast. Und nein, ich sage nicht, dass es schlecht ist, angestellt zu sein. Ohne Angestellte und Beamte würde die Welt nicht funktionieren, wie sie funktioniert. Aber es geht darum, dass du in deinem Job, egal ob angestellt oder selbstständig, deine wahren Stärken lebst und deine tiefsten Werte verfolgst. Das ist es, was dir echte Zufriedenheit und Erfüllung bringt.

Dein Recht auf Arbeit und die Entfaltung deiner Persönlichkeit

Wusstest du, dass sogar in unserem Grundgesetz festgelegt ist, dass jeder das Recht hat, sich seine Arbeit frei auszuwählen? Ja, das steht im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Und nicht nur das: Wir dürfen unsere Persönlichkeit frei entfalten. Hast du dich mal gefragt, warum das da wohl drin steht?

Nimm dir jetzt, genau so wie du bist, ein paar Sekunden Zeit und fühle in dich hinein. Stelle dir die Frage: Wie erfüllt fühlst du dich? Nicht wie angestrengt, ausgezehrt oder gestresst, sondern wie erfüllt. Wie viel Freude ist im Moment in dir? Wie viel Begeisterung, Neugierde, Motivation? Wie viel Vorfreude auf den morgigen Tag, auf die nächsten Wochen, Monate, das nächste Jahr, die nächsten fünf, zehn Jahre?

Und sei ganz ehrlich zu dir selbst: Planst du überhaupt weiter als bis zu deinem nächsten Jahresurlaub? Für viele Menschen ist das die Realität. Sie leben von Urlaub zu Urlaub, von Wochenende zu Wochenende, ohne echte Begeisterung für das, was zwischen diesen Pausen liegt.

Was willst du wirklich im Leben?

Ist es nicht eigenartig, dass kaum ein zivilisierter Mensch wirklich weiß, was er will? Abseits von Allgemeinplätzen, meine ich. Früher war es oft das größere Auto, das viele wollten. Aber das hat sich verändert. Was ist es, was dich wirklich ausmacht? Was möchtest du wirklich?

Ich selbst habe mit 15 Jahren angefangen, Bücher über Erfolg zu lesen. Damals dachte ich, erfolgreich zu sein, heißt viel Geld zu haben. Heute sehe ich das anders. Das Wertvollste, was ein Mensch in seinem Leben haben kann, ist, sein wahres, ureigenes Leben zu leben. Und zu diesem wahren Leben gehört nicht unbedingt viel Geld. Es geht nicht primär um Geld. Je nachdem, wie frei du in dieser Welt unterwegs sein möchtest, brauchst du Mittel und Wege, um das tun zu können. Geld ist dabei eine Art Ausgleich für die Probleme, die man löst. Je differenzierter die Problemlösung, die man anbietet, desto mehr Geld bekommt man oft dafür.

Aber denk dran: Man bekommt nicht viel Geld, weil man besonders hart arbeitet. Das sieht man bei vielen Menschen, die leistungsbezogen in großen Konzernen, zum Beispiel in der Automobilproduktion, arbeiten. Wenn da einer in der Schicht mehr als alle anderen arbeitet, dann...

Lebensmission und innerer Halt

Also, wenn jemand in seiner Schicht mehr arbeitet als alle anderen, dann wird er oft belächelt. Warum? Weil, wenn einer 30% mehr arbeiten kann, dann erwartet man das plötzlich von allen anderen. Deshalb arbeiten viele im Kollektiv nicht maximal – und das ist auch verständlich, aus vielen Sichten betrachtet. Aber kann man so wirklich glücklich sein?

Relativ früh bin ich auf das Konzept der Lebensmission oder des sogenannten Mission Statements gestoßen. Das ist so ein Satz, der den Sinn deines Lebens oder das Ziel in deinem Leben zusammenfasst. Damit kannst du dich immer wieder darauf zurückbesinnen, besonders wenn du mal glaubst, das Leben habe seinen Sinn verloren. Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, in denen etwas Unerwartetes passiert, sei es ein Unfall eines nahen Angehörigen oder Ähnliches. In solchen Momenten braucht man etwas, das einem aus dem Inneren heraus Halt gibt.

Das Äußere kann vorübergehend eine Stütze sein, aber es kann nie dauerhaft Halt geben und schon gar nicht Sinn. Sinn kann nur von innen vergeben werden. Dein inneres Selbstbewusstsein, deine Lebensmission, das sind die Dinge, die dir echten Halt und Sinn geben.

Die Evolution deiner Lebensmission

Vielleicht weißt du das nicht, aber bevor ich vor 27 Jahren beschlossen habe, Selbstbewusstseinstrainer zu werden, war ich fünf Jahre lang im Außendienst tätig. Ich habe als freier Immobilienmakler gearbeitet und Immobilien verkauft. Als ich mir damals überlegte, was ich wirklich will, kam heraus: Ich möchte, dass es den Menschen besser geht. Also habe ich mir einen Satz gestaltet, den ich müsste jetzt nachschlagen, weil ich ihn mir damals aufgeschrieben und viele Jahre lang immer wieder gesagt habe. Der Satz war sinngemäß: "Ich möchte, dass es den Menschen besser geht."

Dieser Satz gab meinem Leben definitiv eine Richtung und immer wieder Halt, wenn im Äußeren mal etwas gewackelt hat. Nachdem ich dann Selbstbewusstseinstrainer wurde, brauchte ich eine Weile, um diesen Satz für meine neue Ausrichtung im Leben nachzujustieren. Die erste Formulierung dieses neuen Satzes lautete dann: "Ich helfe Menschen bei der Erkennung und Realisierung ihrer wahren inneren Ziele zum Wohle aller."

Siehst du, wie sich das entwickelt hat? Von einem allgemeinen Wunsch, dass es Menschen besser geht, zu einer spezifischeren Mission, Menschen bei der Realisierung ihrer wahren Ziele zu helfen. Das ist das Schöne an einer Lebensmission: Sie entwickelt sich mit dir weiter.

Die Feinjustierung der Lebensmission

Ich wiederhole diesen Satz noch mal: "Ich helfe Menschen bei der Erkennung und Realisierung ihrer wahren inneren Ziele zum Wohle aller." Dieser Satz hatte für mich ein paar Jahre lang Bestand. Aber dann bin ich dem einen oder anderen, nennen wir ihn mal "Ego-Typ", begegnet. Bei diesen Begegnungen habe ich gemerkt, dass ich mit solchen Menschen überhaupt keine Lust hatte zu arbeiten. Oder ich bin Leuten begegnet, die Neureiche waren und ihr Selbstbewusstsein egomäßig boosten wollten. Da habe ich dann gemerkt, dass ich mit solchen Menschen auch nicht mehr arbeiten möchte.

Mir wurde klar, dass etwas mit meinem Mission Statement nicht stimmte. "Ich helfe Menschen bei der Erkennung und Realisierung ihrer wahren inneren Ziele zum Wohle aller" – das war die Formulierung. Aber ich bin der Frage nachgegangen, was mit dieser Formulierung nicht stimmte. Das Wort "Ziele" passte für mich nicht mehr, denn ein Ziel kann auch ein Ego-Ziel sein. Menschen, die auf Basis von Ego-Zielen unterwegs waren, haben nicht zu mir gepasst. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis mir das bewusst wurde. Dann habe ich in meinem Mission Statement ein einziges Wort verändert, und dann hat es für mich rund 20 Jahre lang gepasst.

Die Bedeutung wahrer Werte und Gemeinschaft

Ich habe aus dem Satz "Ich helfe Menschen bei der Erkennung und Realisierung ihrer wahren inneren Ziele zum Wohle aller" gemacht: "Ich helfe Menschen bei der Erkennung und Realisierung ihrer wahren inneren Werte zum Wohle aller." Ein Ziel kann, wie gesagt, ein Ego-Ziel sein. Wahre innere Werte, wie Freiheit, Ehrlichkeit, Liebe, Frieden und so weiter, sind etwas ganz anderes. Und vor allem der Zusatz "zum Wohle aller" war ursprünglich nicht dabei. Das war ein Fehler meiner Erinnerung.

Ursprünglich hieß der Satz einfach "Ich helfe Menschen bei der Erkennung und Realisierung ihrer wahren inneren Ziele." Mit dem Zusatz "zum Wohle aller" kam dann der Aspekt der Gemeinschaft dazu. Zum Wohl aller kann niemals bedeuten, einem Menschen zu helfen, so dass er egomäßig noch größer wird und noch mehr Ego-Geld verdient. "Zum Wohle aller" ist ein Korrektiv, das nicht nur die Menschen, sondern auch die gesamte Umwelt berücksichtigt.

Das hat für mich den entscheidenden Unterschied gemacht. Indem ich "Ziele" durch "Werte" ersetzte und "zum Wohle aller" hinzufügte, wurde mein Mission Statement zu etwas, das wirklich zu mir passt und das ich mit ganzem Herzen vertreten kann.

Dein Mission Statement und innere Stabilität

Als mir klar wurde, dass ich Menschen nicht dabei helfen will, Ziele zu realisieren, sondern ihre Werte herauszufinden und zu leben, hat sich alles verändert. Um Werte leben zu können, braucht es Ziele. Die Ziele sind sozusagen die Erfüllungsgehilfen auf dem Weg zu den Werten.

Jetzt frage ich dich: Was ist dein Mission Statement? Mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit hast du keins, außer vielleicht ein paar Allgemeinplätzen. Du willst, dass es dir gut geht, dass es deiner Familie gut geht, Gesundheit, ein langes Leben – solche Dinge. Aber diese Allgemeinplätze helfen dir nicht, dein Leben von innen heraus zu führen. Solange im Außen, in der Familie und so weiter alles einigermaßen funktioniert, macht das nichts aus. Aber sobald etwas Wesentliches wegfällt oder zusammenbricht und du auf dich zurückgeworfen wirst, wirst du merken, wie klar du wirklich bist, wie entschlossen oder wie unklar.

Wenn im Leben von Menschen etwas wegfällt, dann zeigt sich, wie stabil sie in sich selbst sind. Menschen, die gekündigt werden, reagieren unterschiedlich. Einige wachsen, weil eine gewisse Barriere weg ist und sie das, was sie sowieso in sich tragen, nun mehr in die Welt bringen können. Andere brechen zusammen oder springen von Brücken, weil sie in ihrem Inneren, im Kern, leer sind.

Finde deine Lebensmission und setze sie um

Wenn das, was ich dir jetzt rübergereicht habe, dich auf die eine oder andere Weise angesprochen hat und du den entscheidenden Schritt gehen möchtest, herauszufinden, was dich tief von innen heraus ausmacht und was dein Beitrag sein könnte für das große Ganze in dieser Welt, dann habe ich einen Tipp für dich.

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Ich, Matthias Schwehm, habe auch ein aktuelles Mission Statement. Es lautet: "Ich bin Matthias Schwehm und helfe dir, von Erstarrung, emotionaler Entfremdung oder Erschöpfung über die sieben Ebenen deiner Energie und gelösten Tiefenbremsen zu deinem elektrisierenden Lebenstraum." Dieses neue Mission Statement werde ich so lange einüben, bis es die bisherigen überschrieben hat. Es wird mir Energie, Sinn, Zuversicht, Motivation und Handlungsleitlinien geben, bis zum Ende meiner Tage.

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